Behandlungsschwerpunkte

Hyperparathyreoidiusmus München

Was ist eine Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyperparathyreoidismus?

Die Nebenschilddrüsen/Parathyroidea befinden sich als kleine selbstständige Organe direkt in der Nachbarschaft der Schilddrüse. Sie sind jeweils am Ober- und Unterpol der Schilddrüse lokalisiert. Obwohl sie so nahe an der Schilddrüse liegen, haben sie jedoch eine gänzlich andere Funktion. Die Nebenschilddrüsen/Parathyroidea sind für die Aufrechterhaltung des Kalzium- und Phophathaushaltes im Körper zuständig und sorgen somit für eine gute Mineralisierung des Knochen mit Kalzium. Die Nebenschilddrüsen setzen hierfür das Homon „Parathormon“ frei. Dies bewirkt dann eine Vitamin D3 Produktion in der Niere, welches die Aufnahme von Calzium aus dem Darm erhöht. Wenn jetzt eine Überfunktion der Nebenschilddrüse/Parathyroidea vorliegt, dann kommt es durch eine übermäßige Aufnahme von Kalzium aus dem Darm zu einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Körper. Da normalerweise der Kalziumspiegel im Körper in sehr engen Grenzen geregelt ist, kann dies zu ausgeprägten Magenbeschwerden, Steinbildung im Nierensystem und Beinschmerzen führen. Auch psychische Veränderungen werden nicht selten beschrieben.

Ursache von Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyperparathyreoidismus

Es gibt drei Unterformen der Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyperparathyreoidismus: Die primäre Form ist vorwiegend auf eine isolierte Vergörßerung eines einzelnen der vier Nebenschilddrüsenkörperchen (Adenom) zurückzuführen, die eigenständig zu viel Parathormon ausschütten und so eine Erhöhung des Kalziumspiegels bedingen. Die sekundäre Form ist quasi eine Reaktion auf einen chronisch erniedrigten Calciumspiegel bei Erkrankungen wie zum Beispiel einer Niereninsuffizienz. Hier zeigt sich ebenso eine Erhöhung des Parathormons. Die seltenere tertiäre Variante beschreibt eine auftretende Erhöhung des Kalziumspiegels bei lange bestehendem sekundärem Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyperparathyreoidismus.

Symptome der Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyperparathyreoidismus

Die Symptomatik ist neben der oben schon beschriebenen Symptom-Trias aus Harnleitersteinen, Magen- und Knochenschmerzen stark abhängig wie hoch die Überproduktion des Parathormones und damit der Anstieg des Kalziumspiegels im Körper ist. Am häufigsten tritt die Symptom-Trias beim primären Hyperparathyreoidismus auf. Um eine sekundäre Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyparathyreoidismus bei Patienten mit einer schweren Nierenerkrankung nicht zu übersehen, sollte in regelmäßigen Abständen der Kalziumwert und der Parathormonspiegel gemessen werden.

Therapie/Behandlung der Nebenschilddrüsenüberfunktion/Hyperparathyreoidismus

Wenn nur eine Nebenschilddrüse/Parathyroidea vergrößert ist und damit ein primärer Hyperparathyreoidismus vorliegt, kann man durch einen kleinen minimal-invasiven Eingriff diese vergrößerte Nebenschilddrüse entfernen und damit einfach, schnell und relativ unkompliziert das Problem operativ beheben. Beim durch eine Niereninsuffizienz verursachten sekundären Hyperparathyreoidismus müssen alle 4 Nebenschilddrüsenkörperchen entfernt werden. Um einen völligen Ausfall der Kalzium-Regulation im Körper zu vermeiden, wird häufig ein Teil der entfernten Nebenschilddrüsen am Unterarm oder noch besser am Unterschenkel wieder in den dortigen Muskel reimplantiert.