Behandlungsschwerpunkte
Analabszess Behandlung in München
Ein Analabszeß (oder periproktitischer Abszeß) ist eine abgekapselte eitrige Entzündung im Bereich des Analkanals. Die Entzündung beginnt zumeist im Bereich des analen Schließapparates, in den Schleimhautfalten am Übergang von Mastdarm zum Analkanal. Hier kommt es zunächst zu einer lokalen bakteriellen Entzündung der Schleimhautvertiefungen (Kryptitis), welche auch spontan wieder abheilen kann. Die Infektion kann entstehen, wenn kleinste Verletzungen oder Reizungen der Schleimhaut, z. B. durch harten Stuhl vorliegen. Einige Erkrankungen wie z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) können die Bildung von Abszessen im Analbereich begünstigen. Wenn Sich die Entzündung in die Tiefe, zwischen die Muskelschichten der Schließmuskeln, ausbreitet bildet sich ein Abszeß.
Was für Beschwerden können auftreten?
Die klassischen Symptome sind lokaler Druckschmerz und zunehmende dauerhafte Schmerzen insbesondere beim Sitzen / Aufstehen. Weitere Symptome sind Schmerzen beim Stuhlgang, eine lokale Rötung, Verhärtung und Überwärmung bis hin zu Fieber und Schüttelfrost.
Wie behandelt man einen Analabszeß?
Ein Analabszeß kann spontan wieder verschwinden, zumeist nimmt er jedoch an Größe zu und führt auf kurz oder lang zu einer Höhle, welche sich spontan (von selbst) nach außen entleeren kann; wenn sich ein Patient mit einem Abszeß vorstellt, empfehlen wir die operative Eröffnung.
Die Therapie eines Analabszesses ist in der Regel chirurgisch und sollte möglichst frühzeitig erfolgen.
Die chirurgische Behandlung erfolgt in lokaler Betäubung oder kurzer Vollnarkose und besteht aus einer breiten Eröffnung der Abszesshöhle, Entleerung des Eiters, Ausschaben der Abszessmembran und Einlage von Drainagen oder eines desinfizierenden Gazestreifen. Sollte hierbei eine Analfistel als Ursache gefunden werden, wird diese mit einem Faden markiert um sie später gezielt operativ zu behandeln, wenn die Entzündung abgeheilt ist. In den meisten Fällen kann jedoch keine ursächliche Analfistel gefunden werden.
Zusätzlich erfolgt die Gabe eines Antibiotikums für einige Tage, wenn sich schon eine Phlegmone, eine flächige Infektion der umgebenden haut gezeigt hat. Die Wunde bleibt offen und muss dann langsam von innen heraus verheilen, um ein Wiederauftreten zu vermeiden. Eine zusätzliche mechanische Wundreinigung mittels Ausduschen der Wunde ist anzuraten. Die komplette Wundheilung kann sich über mehrere Wochen hinziehen. Diese kann aber schmerzfrei ambulant durchgeführt werden.
Nach Abschluß der Wundheilung sollte eine gründliche Enddarmuntersuchung (inklusive Enddarmspiegelung = Proktoskopie) durchgeführt werden, um eine Analfistel auszuschließen.
Um einem Wiederauftreten vorzubeugen empfehlen sich einfache Maßnahmen. Die wirkungsvollste und einfachste vorbeugende Maßnahme ist ein weicher Stuhlgang welcher am ehesten durch reichliche Flüssigkeitsaufnahme und ballaststoffreiche Ernährung gewährleistet wird. Man kann auch milde Abführmittel zur Hilfe nehmen.