Akute Pankreatitis München
Unter einer akuten Pankreatitis versteht man eine plötzlich auftretende Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Hierbei werden die Verdauungsenzyme bereits im Pankreas aktiviert und es kommt zu einer Selbstverdauung und einem Funktionsausfall der Drüse und in schweren Fällen auch der umliegenden Organe. Die betroffenen Patienten leiden und starken Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und einer Darmlähmung. Die akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist eine im Anfangsstadium sterile, nicht durch Bakterien verursachte Entzündung der Bauchspeicheldrüse, welche durch eine unphysiologische Enzymaktivierung gekennzeichnet ist, die zu einer Entzündungsreaktion mit Ödem, Gefäßschädigung und Zelluntergang führt. Die Inzidenz beträgt dabei 13-43/100.000 Einwohner/Jahr. Während die durch Alkohol induzierte akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse einen Altersgipfel bei Männern zwischen 35-44 Jahren und zwischen 25-34 Jahren bei Frauen aufweist, steigt die Inzidenz der durch Gallensteine verursachten akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse ab dem 55 deutlich an bis bei Patienten/-innen über 75 Jahren ihr Maximum erreicht.
Ursachen der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung München
In Deutschland stellt die durch Gallensteine verursachte akute Bauchspeichelentzündung die häufigste Form dar. An zweiter Stelle befindet sich die durch übermäßigen Alkoholkonsum induzierte akute Pankreatitis, wobei Tabakrauchen mit einer erheblichen Risikoerhöhung für die Entstehung von nicht durch Gallensteine verursachten akuten Bauchspeicheldrüsenentzündungen vergesellschaftet ist. Andere Unterformen der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung wie eine Medikamenten-induzierte oder eine durch eine Erhöhung der Fett- oder Kalziumwerte im Blut verursachte akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse stellen seltene Unterformen dar.
Symptome der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung München
Eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist typischerweise Charakterisiert durch starke Oberbauchschmerzen, welche in den Rücken ausstrahlen. Bei einer Untersuchung der Bauchspeicheldrüsenenzyme im Blut können diese um das Dreifache oberhalb der Norm erhöht sein. In einer durchgeführten Bildgebung kann zudem eine Entzündungsreaktion der Bauchspeicheldrüse festgestellt werden. Sofern zwei dieser drei Merkmale erfüllt sind, kann die Diagnose einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse gestellt werden.
Therapie/Behandlung der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung München
Die akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse stellt im nicht-komplikativem Verlauf eine zunächst nicht-chirurgische Erkrankung dar. Obwohl ein Großteil der Patienten/-innen mit einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse einen milden Verlauf aufweisen, gilt diese als potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, da bei Auftreten von Organversagen die krankheitsbedingte Sterblichkeit rasant ansteigt. Die Behandlung nach der stationären Aufnahme der Patienten/-innen besteht zunächst aus einer Schmerztherapie, einem patientenindividuellen, parenteralen Flüssigkeitsausgleich und in Abhängigkeit von Klinik und Allgemeinzustand des Patienten/-in einer Nahrungskarenz. Bei Anzeichen oder bei sich manifestierendem Organversagen ist neben einer Nahrungskarenz zudem eine Überwachung auf eine Intensivstation erforderlich. Im komplikativem Verlauf können sich zudem Kollektionen von abgestorbenen Zellen (Nekrosen) oder Flüssigkeitsansammlungen (Pseudozysten) bilden. Beim Nachweis einer Infektion der Kollektionen sollte unmittelbar mit der Gabe von Antibiotika begonnen werden. Erst wenn die Komplikationen nicht auf eine medikamentöse Therapie ansprechen, sollte eine Intervention erfolgen. Wird eine Intervention erforderlich, reicht in den meisten Fälle die Anlage einer Drainage aus, damit die infizierte Flüssigkeitsansammlung abfließen kann. Die Drainagenanlage sollte, wenn möglich endoskopisch oder laparoskopisch erfolgen. Welche Therapieoption Anwendung findet, ist vom Allgemeinzustand des Patienten, von weitern krankheitsspezifischen Gegebenheiten sowie von der vorherrschenden Erfahrung im behandelnden Zentrum abhängig und sollte interdisziplinär getroffen werden. Findet sich auch hier keine wesentliche Besserung eine interventionelle Entfernung der infizierten Flüssigkeitsansammlung erfolgen. Erst wenn auch diese Therapieoption nicht zu einer relevanten Verbesserung führt oder bei Auftreten von Komplikationen, die ein offenes chirurgisches Verfahren erforderlich machen, sollte ein offenes Verfahren angestrebt werden.
Eine Besonderheit stellen dabei Patienten/-innen mit milder oder moderater durch Gallensteine verursachte akute Bauchspeicheldrüsenentzündung dar. Damit das Risiko auf einen erneuten Schub minimiert wird, sollte noch im selben Aufenthalt die chirurgische Entfernung der Gallenblase erfolgen.