Untersuchungen

Vor jeder Operation müssen bestimmte Untersuchungen zur Diagnosesicherung, Lokalisation der Veränderungen und Erfassung Ihrer körperlichen Fitness durchgeführt werden. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie die gängigsten Untersuchungen aufgeführt und möchten versuchen, Ihnen den Zweck und die Methodik der Untersuchung näher zu bringen.

Falls noch weitere Fragen zu einer jeweiligen Untersuchung auftreten, können und sollten Sie sich jederzeit bei stationärer Aufnahme an den für Sie zuständigen Stationsarzt wenden.

Analmanometrie

Mit der Analmanometrie wird die Funktion des Enddarm-Schließmuskel-Apparats gemessen. Mit dieser Untersuchung werden die Druckcharakteristika des anorektalen Schließmuskelsystems unter standardisierten Bedingungen erfasst. Die Analmanometrie ist diagnostischer Standard zur Beurteilung der motorischen Funktion des anorektalen Schließmuskels und dient der therapeutischen Entscheidungsfindung bei Inkontinenz (Unfähigkeit, Stuhl/Winde zu halten) und Obstipation (Verstopfung). Mit dieser Untersuchungsmethode werden die willkürlichen und unwillkürlichen Anteile des anorektalen Schließmuskelsystems untersucht. Der funktionstüchtige, gesunde Schließmuskel weist einen Ruhedruck von etwa 60-80 mm Hg auf. Dieser Verschlussdruck kann willkürlich auf etwa 120-140 mm Hg gesteigert werden (Abb. 3 a und b).

Eine Vielzahl von Erkrankungen führt entweder zu einer krankhaften Erhöhung des Schließmuskeldruckes (z. B. Obstipation) oder zu einer pathologischen Erniedrigung (Inkontinenz).

Zur Therapie einer Inkontinenz steht uns die Biofeedback Therapie zur Verfügung. Damit kann je nach Ergebnis der Analmanometrie durch ein entsprechendes Biofeedback Training ggf. in Kombination mit elektrischer Stimulation eine Verbesserung der Kontinenzleistung erzielt werden.

 

Angiografie

Mit Hilfe der Angiografie können Gefäßverläufe, Blutungen oder spezielle Organbeschaffenheiten dargestellt werden. Dazu wird ein feiner Schlauch über die Leistenschlagader oder seltener über ein anderes Gefäß eingeführt, Kontrastmittel eingespritzt und anschließend Röntgenaufnahmen angefertigt.

Insbesondere zur verbesserten Darstellung von Lebertumoren kann diese Untersuchung mit der Computertomographie kombiniert werden. Im Anschluss an die Untersuchung wird man Ihnen für einige Stunden einen Druckverband an der Einstichstelle anlegen, um Blutungen an dieser Stelle zu vermeiden.

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Angiographie
Computertomographie

 

Die Computertomographie arbeitet mit Röntgenstrahlen und liefert Aufnahmen des Körpers in Schichten. Bei dieser Untersuchung liegen Sie auf einem beweglichen Tisch, so dass der Körper unter dem halbkreisförmigen Gerät durchgefahren werden kann.
So können gezielt einzelne Körperteile untersucht werden.

Je nach Fragestellung wird man Ihnen zur Verbesserung der Aussagekraft der Bilder Kontrastmittel zum Schlucken verabreichen oder in die Vene spritzen.

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Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
Dickdarmspiegelung / Coloskopie

Für diese Untersuchung liegen Sie auf der Seite. Die Methode funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Magenspiegelung, nur wird ein Schlauch diesmal durch den After eingeführt. Es kann der ganze Dickdarm und allenfalls das letzte Stück des Dünndarmes beurteilt werden. Man kann auch Gewebeproben entnehmen. Für diese Untersuchung muß Ihr Darm gereinigt werden. Das heißt, Sie müssen ca. 3-4 Liter einer abführenden Flüssigkeit trinken, bis Sie klaren Stuhlgang haben.

EKG / Elektrokardiogramm

EKG / Belastungs-EKG (Elektro-Kardiogramm oder Herzkurve)

Es wird entweder in Ruhe oder auf dem Laufband/Fahrrad (Hometrainer) eine Herzkurve geschrieben. Dazu werden mehrere Elektroden mit Saugnäpfen an Ihrem Brustkorb befestigt. Es können Rhythmus- und Durchblutungsstörungen des Herzens festgestellt werden. 

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EKG
Enddarmspiegelung / Rektoskopie

Diese Untersuchung des Enddarmes wird mit einem kurzen Instrument durchgeführt, das durch den After eingeführt wird. Vor dieser Untersuchung muss ein kleiner Einlauf gemacht werden.

Kolon-Kontrastmitteluntersuchung

Für diese Untersuchung wird vom Röntgenarzt Kontrastmittel über eine im Enddarm liegende Sonde in den Darm gespült. Danach wird das Kontrastmittel abgelassen und etwas Luft in den Darm geblasen. So kann der Innenraum des ganzen Dickdarmes dargestellt werden.

 

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Kolon-Kontrastmitteluntersuchung
Kontrastmittelbreischluck

Nach dem Schlucken eines Kontrastmittels werden Sie auf einem beweglichen Tisch gelagert. Nach verschiedenen Zeitabschnitten werden Röntgenaufnahmen von Ihrem Bauch gemacht. Mit dieser Untersuchungsmethode können Undichtigkeiten sowie Wandveränderungen im Magen-Darm-Trakt nachgewiesen werden.

Lungenfunktion

Sie atmen gemäß Anweisung über ein Mundstück, das mit einem Messgerät verbunden ist. Dieses gibt Auskunft über Verengungen der Luftwege und über die Elastizität der Lunge. Diese Untersuchung ist wichtig, um die Belastbarkeit Ihrer Lunge für die Operation zu bestimmen.

Magenspiegelung / Gastroskopie

Ein Schlauch, der ein Kabel aus Fiberglas zur Bildübertragung enthält, wird nun vorsichtig durch Ihren Mund eingeführt und bis in den Magen und den obersten Teil des Zwölffingerdarmes vorgeschoben. Diese Organe können nun genau untersucht werden, zudem können Gewebeproben entnommen werden. Falls Sie an einer Blutung im Bereich von der Speiseröhre bis zum Dünndarm leiden, kann mit dieser Methode häufig die Blutungsquelle gefunden und behandelt werden.

Vor dieser Untersuchung können Sie bei Wunsch/Bedarf ein Medikament, das sie etwas beruhigt und schläfrig macht erhalten. Zusätzlich wird Ihr Mund und Rachenraum mit einem Spray unempfindlich gemacht.

Magnetresonanztomographie / MRI / Kernspintomographie

Dieses Gerät, das mit einem starken Magneten statt mit Röntgenstrahlen arbeitet, ist im allgemeinen ähnlich aufgebaut wie die Computertomographie. Die Messungen dauern länger als bei der Computertomografie. Lassen Sie sich durch das Klopfgeräusch während der Untersuchung nicht aus der Ruhe bringen.

Je nach Untersuchungstyp wird man Ihnen zur Ablenkung einen Kopfhörer mit Musik anbieten. Es ist wichtig, dass Sie keine Metallgegenstände mit sich führen; auch sollten Sie keine Kreditkarten, oder andere Karten mit Magnetstreifen mitnehmen.

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Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
Ösophagus-Impedanzmessung

Mittels der sog. Impedanzmessungen wird auch der Rückfluss von nicht-saurem Inhalt des Magendarmtrakts in die Speiseröhre erfasst.

Mit der pH-Metrie wird ja nur das Vorhandensein von Säure in der Speiseröhre nachgewiesen. Gelegentlich kann jedoch auch der Rückfluss von nicht-saurem Inhalt des Magen-Darm-Trakts vorkommen und Krankheitssymptome auslösen.

Das Prinzip der Impedanzmessung beruht auf der Abhängigkeit des Widerstandes für einen Stromfluss zwischen zwei benachbarten Elektroden von der Art der Substanz, die sich zwischen diesen beiden Elektroden befindet. Die Impedanzmessung registriert somit Widerstandsdifferenzen, die bei der Passage von Luft oder Flüssigkeit entsteht. Luft führt im Allgemeinen zu einer Widerstandszunahme, während Flüssigkeit (nicht nur saure!) eine Impedanzabnahme bewirkt.

 

Der Vorteil einer kombinierten Impedanzmessung und pH-Metrie ist somit, dass nicht nur saurer, sondern auch nicht-saurer (Volumen-) Reflux aufgezeichnet werden kann.

Ösophagusmanometrie (Speiseröhrendruckmessung)

Nach Schlucken der dünnen Druckmesssonde wird diese langsam aus dem Magen in die Speiseröhre gezogen. In 1 cm Schritten wird die Speiseröhrenfunktion in Ruhe und während des Schluckakts gemessen.
Die Untersuchung dauert ca. 30 – 45 Minuten. 

Auf diese Weise wird zunächst der Ruhedruck im Bereich zwischen Speiseröhre und Magen (sog. unterer Ösophagussphinkter), in der Speiseröhre und im sog. Speiseröhrenmund (oberer Ösophagussphinkter) gemessen.

Ebenso wird der gesamte Schluckablauf überprüft. Eine normaler Schluckakt beginnt mit der Öffnung des oberen Ösophagussphinkters. Daran schließt sich eine Kontraktionswelle der Speiseröhrenmuskulatur „von oben nach unten“ an. Zeitlich genau koordiniert muss dann der untere Ösophagussphinkter öffnen und kurz darauf wieder schließen.

Normaler Kontraktionsverlauf der Speiseröhre (a: oberer Druckabnehmer 30 cm ab oberer Zahnreihe; b: mittlerer Druckabnehmer 35 cm ab oberer Zahnreihe; c: unterer Druckabnehmer 40 cm ab oberer Zahnreihe). Die Kontraktionen erfolgen zeitlich hintereinander von oben nach unten. Damit wird der Speisebolus vom Speiseröhreneingang bin in den Magen weitertransportiert.

Störungen des Ruhedrucks und des Druckablaufs können zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen.

Die Ösophagusmanometrie ist erforderlich zur Abklärung von Schluckstörungen, wenn andere Untersuchungen wie die Röntgendiagnostik und die Endoskopie keine Ursache erkennen lassen (z. B. Achalasie, diffuser Ösophagusspasmus, unspezifische Motilitätsstörungen usw.). Darüber hinaus ist das Untersuchungsverfahren entscheidend für die Wahl des therapeutischen Vorgehens: In manchen Fällen ist z. B. eine operative Behandlung kontraindiziert.

Von besonderer Bedeutung ist die Motilitätsanalyse auch dann, wenn sog. Korrektureingriffe zur Diskussion stehen (Re-Operation).

Ösophagus-pH-Metrie

Normalerweise verhindert der Verschlussmechanismus zwischen der Speiseröhre und dem Magen ein Zurücklaufen der sehr aggressiven Magensäure (Salzsäure!) in die Speiseröhre. Wenn die Funktion des Verschlussmechanismus beeinträchtigt ist, fließt Magensäure mehr oder weniger ungehindert zurück.

Ob ein Säurerückfluss vorliegt und wie stark dieser ausgeprägt ist, wird mit Hilfe der pH-Metrie diagnostiziert.

Für die pH-Metrie wird eine dünne Sonde in die Speiseröhre eingeführt. Die Messsonde trägt an der Spitze einen pH-Sensor, der über 24 Stunden den aktuellen pH-Wert (Säuregrad) kontinuierlich aufzeichnet.Auf diese Weise kann ein sehr genaues Profil des Säurerückflusses über den Tagesablauf aufgenommen werden.

Bei unzureichender Verschlussfunktion fließt Magensäure immer wieder in die Speiseröhre zurück und kann nicht nur zu  Das langzeit-pH-metrische Profil bei schwerer gastroösophagealer Refluxkrankheit. In der zweiten Tageshälfte kommt es immer wieder zu pH-Abfällen unter 4; durch Anschlucken wird die Säure jedoch immer wieder rasch in den Magen zurückbefördert. Während der Nacht kommt es dagegen über lange Phasen zu schweren anhaltenden pH-Abfällen. In der Wachphase ab 06:00 Uhr wieder identisches Bild wie am Nachmittag/Abend des Vortages. Häufig pH-Abfälle, jedoch rasche Wiederanstiege.

Die pH-Metrie erlaubt es festzustellen, ob eine (saure) gastroösophageale Refluxkrankheit vorliegt. Im positiven Fall – d. h. bei Nachweis einer Refluxkrankheit – ist eine Entscheidung über die sinnvollste Form der Behandlung (medikamentös oder durch die Operation) möglich.

PET-CT (Positronen-Emissions-Tomographie-CT)

Die PET ist wie die Szintigraphie ein Schnittbildverfahren der Nuklearmedizin. Auch hier wird die Verteilung / Aufnahme einer radioaktiv markierten Substanz im Körper dargestellt. Im Gegensatz aber zur Szintigraphie verwendet man jedoch Nuklide, die Positronen abgeben (sog. ß + -Strahler). Oft wird die PET bei Krebserkrankungen zur Erkennung des Tumors und eventueller Absiedelungen oder zur Verlaufsbeobachtung eingesetzt.

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Comutertomographie (CT)
Röntgenbild des Thorax (Brustkorb)

Das Röntgenbild des Brustkorbes gibt Hinweise auf Erkrankungen der Lunge oder auch Veränderungen der Form des Herzens.

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Lungenfunktionstest
Szintigrafie

Darstellung von Organen mittels Strahlung ungefährlicher Mengen radioaktiver Stoffe.
Eine kleine Menge radioaktiver Flüssigkeit wird in Ihre Venen gespritzt. Diese wird in der Regel rasch wieder ausgeschieden. Vorher kommt es aber in bestimmten Geweben vorübergehend zu einer Einlagerung dieser Substanz, die dann mit speziellen Kameras nachgewiesen werden kann.

Mit dieser Technik lassen sich Schilddrüsen-, Lungen- und Knochenveränderungen, Herzfunktionsstörungen oder, falls das radioaktive Material mit zusätzlichen Substanzen angereichert wurde, auch Tumorzellen nachweisen.

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Szintigraphie
Ultraschalluntersuchung

Mittels einer Sonde (Schallkopf), die ähnlich wie ein Radargerät arbeitet, lässt sich durch die Haut ein sektorförmiges, sich laufend anpassendes Bild anfertigen. Damit ein besserer Kontakt zwischen Haut und Sonde entsteht, wird ein Gel auf den Schallkopf bzw. auf Ihre Haut gestrichen. Mit dieser Methode lassen sich die Oberbauchorgane, das Herz, die Schilddrüse, und weitere Organe besonders gut untersuchen.

 

Zudem kann eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum, auf der Lunge, unter der Haut oder im Muskel rasch festgestellt werden. Der Ultraschall ist für den Körper harmlos. Deshalb kann eine Ultraschalluntersuchung bei Bedarf ohne Bedenken wiederholt werden.

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Ultraschalluntersuchung