Gutartige Pankreastumore München

Tumore der Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) sind eine heterogene Gruppe und können sowohl bösartig (maligne), als auch gutartig (benigne) sein. Die Unterscheidung wird, anhand der Fähigkeit dieser Tumore Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden, festgemacht. Gutartige Pankreastumore können also im Gegensatz zu bösartigen, wie zum Beispiel das Pankreaskarzinom, nicht in andere Organe streuen. Viele gutartige Pankreastumore bedürfen daher keiner Behandlung. Allerdings können sich aus manchen gutartigen Pankreastumoren bösartige Prozesse entwickeln, sodass auch diese behandelt werden sollten. Ein anderer Grund einen gutartigen Pankreastumor zu behandeln, sind Beschwerden oder Komplikationen, welche durch diesen hervorgerufen werden. Der häufigste gutartige Pankreastumor ist die intraduktale, papilläre, muzinöse Neoplasie (IPMN). Bestimmte Warnhinweise bei dieser Erkrankung können darauf hindeuten, dass dieser, zunächst gutartige, Tumor in ein bösartigen Tumor entarten kann. In die gleiche Kategorie fällt die muzinös-zystische Neoplasie (MCN) sowie die solid-pseudopapilläre Neoplasie (SPN) des Pankreas. Dagegen sind rein zystische Pankreastumore in den meisten Fällen gutartig und bedürfen nur selten einer Therapie. Darüber hinaus können sich im Rahmen von chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) Tumore bilden, sogenannte Pseudozysten, welche ebenfalls gutartig sind, aber gelegentlich Komplikationen durch ihre verdrängende Wirkung verursachen.

Ursachen für gutartige Pankreastumore München

Die Ursache für die meisten gutartigen Pankreastumore ist nicht bekannt. Für die IPMN sind ein lang bestehender Diabetes, chronische Pankreatitis und eine familiäre Häufung von Pankreaskarzinomen als Risikofaktoren beschrieben. Im Fall von Pseudozysten des Pankreas geht meist eine akute oder chronische Pankreatitis, oder gar ein Unfall mit Verletzung des Bauchraums, der Ausbildung dieses gutartigen Tumors voraus.

Symptome von gutartigen Pankreastumoren München

In den meisten Fällen verursachen gutartige Pankreastumore keine Symptome. Häufig werden sie im Rahmen von anderen Untersuchungen (CT, MRT, Ultraschall) als Zufallsbefund entdeckt. Gelegentlich können diese Tumore durch Bauchschmerzen, Stuhlgangsveränderungen (insbesondere Durchfall), allgemeine Abgeschlagenheit, oder Gewichtsverlust symptomatisch werden. Fortgeschrittene Pankreastumore können die Funktion der Bauchspeicheldrüse und damit die Produktion von Verdauungssekreten und Insulin beeinträchtigen. Dies kann somit Verdauungsbeschwerden, beziehungsweise das Auftreten eines Diabetes mellitus verursachen. Liegen die gutartigen Pankreastumore ungünstig, können sie in seltenen Fällen auch den Abfluss der Galle aus der Leber einschränken und darüber zu einer Gelbsucht (Ikterus) führen.

Therapie von gutartigen Pankreastumoren München

Die Therapie von gutartigen Bauchspeicheldrüsentumoren hängt von der Art und Größe des Tumors, seine Lage und die verursachten Symptome ab. Des Weiteren sollte die Behandlung individuell an den Allgemeinzustand des Patienten angepasst werden. Im Klinikum rechts der Isar werden Therapieentscheidungen daher in interdisziplinärer Zusammenarbeit im Pankreaszentrum getroffen. Kleinere, gutartige Bauchspeicheldrüsentumore bedürfen in den meisten Fällen keiner sofortige Behandlung und können durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen überwacht werden. Verursacht der Tumor jedoch Symptome, nimmt an Größe zu, oder zeigt Risikofaktoren für eine maligne Entartung, kann eine Therapie notwendig werden. Dabei stellt meist die operative Entfernung des Tumor die erste Wahl dar. Die Auswahl der Operationsmethode (offen chirurgisch, minimalinvasiv-laparoskopisch, robotergestützt) sowie das Ausmaß der Operation (Herausschälen des Tumors, Teil- oder Totalentfernung der Bauchspeicheldrüse) sollten dabei individuell an den Tumor und den Patienten angepasst werden.